Mittwoch früh um 8.00 Uhr versammelten sich die 9. Klassen am ehemaligen Hagebaumarkt, um mit den Lehrkräften Herrn Breitenbach, Herrn Knäblein und Herrn Queck zur Gedenkstätte Buchenwald zu fahren. Wir begannen unseren Besuch mit einem Film, in dem wir schon einige Einblicke in das Lager bekamen. Des Weiteren sprachen Überlebende in diesem Film über ihre Erfahrungen während ihrer Gefangenschaft. So waren wir inhaltlich und emotional auf das Folgende vorbereitet.
Anschließend gingen wir in unsere Klassen, wo wir einen Begleiter für einen Rundgang in der KZ-Gedenkstätte zugeteilt bekamen. Zu Beginn wurde uns erstmal erklärt, was überhaupt auf dem Gelände noch steht und original erhalten ist. Es war sehr informativ und beeindruckend zu sehen und zu hören, wie das damals alles ablief. Obwohl wir im Geschichts- und Religionsunterricht schon näher auf das Thema eingegangen waren, war es etwas komplett Anderes und meines Erachtens auch was viel Emotionaleres, als ich es mir hätte vorstellen können.
Wir durften uns dann die Haftzellen anschauen, in denen die Häftlinge reinkamen, wenn sie gegen die Regeln verstoßen hatten. Dort mussten sie dann den ganzen Tag kerzengerade stehen, was teilweise mit Mehl, das zuvor auf dem Boden verteilt worden war, überprüft wurde. Im Anschluss gingen wir auf den Appellplatz, wo sich die Häftlinge versammelten. Hier mussten sie solange geordnet stehen, bis die Soldaten komplett durchgezählt hatten und alle vollständig anwesend waren. Unsere Begleiterin teilt uns mit, dass der längste Aufenthalt auf diesem Platz 19 Stunden gedauert habe, da zwei Häftlinge erfolglos versuchten hätten zu fliehen.
Weiter gingen wir zu einer Gedenkplatte. Diese ist etwas ganz Besonderes, weil sie genau auf die Körpertemperatur eines Menschen erwärmt ist. Es stehen dort alle Länder drauf, die in diesem Arbeitslager jemals vertreten waren. Die Gedenkplatte soll daran erinnern, dass in Buchenwald Menschen ihr Leben verloren haben, und uns ermahnen uns immer für die Bewahrung der Menschenwürde und den Frieden zwischen den Völkern einzusetzen.
Unsere Begleiterin zeigte und erklärte uns dann weitere Bereiche des Lagers. Unter anderem bekamen wir einen Einblick in den Keller, wo Gefangene ermordet wurden. Dabei ist nicht außer Acht zu lassen, dass die Häftlinge die anderen Häftlinge umbringen und anschließend auch in den Öfen verbrennen mussten.
Am Schluss unseres Rundgangs gingen wir noch in einen Raum, wo die Gefangenen dachten, dass sie dort ein Arzt erwarte. Doch als sie angeblich gemessen werden sollten, wurden sie mit einem Genickschuss umgebracht. Unsere Führung wurde mit ein paar Schlussworten beendet.
Nach der Pause erhielten wir Aufgabenblätter, die wir in Vierer- oder Fünfer-Gruppen bearbeiten mussten. Dazu gingen wir in eine Ausstellung, die sich über mehrere Stockwerke erstreckt. Neben der Ausstellung gibt es auch noch ein Kunstmuseum, das wir besuchen durften. In diesem sieht man Bilder, die die Häftlinge während ihres Aufenthaltes im Arbeitslager zeichneten.
Um ca. 15.30 Uhr fuhren wir mit dem Bus zurück und waren um 18.00 Uhr wieder in Kronach. Es war es ein sehr beeindruckender und informativer Ausflug. Viele von uns waren sehr traurig, als sie sahen und hörten, was im Konzentrationslager Buchenwald Grausames geschehen ist.
Lavinia von Nippold, 9 b
Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 a berühren die 37 Grad-Platte in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald