Endlich kein Lampenfieber mehr haben, ein Gespür für Gestik und Mimik erlangen, seine Gedanken in Worte fassen können.
Um diese wichtigen Faktoren einer Rede ging es im Rhetorikseminar auf Kloster Banz vom 26. bis 28. April 2022 unter der Leitung von StR Peter Fleck.
Am Dienstag, den 26. April 2022, machten sich die elf Schüler und Schülerinnen der Q11 mit Zug und einer anschließenden Taxifahrt auf den Weg nach Kloster Banz in Bad Staffelstein. Nach einer Führung durch das Gebäude der Hanns-Seidel-Stiftung, das Beziehen der Zimmer und einem stärkenden Mittagessen ging es in die erste Session des Tages. Im Seminarraum erwartete uns schon unsere Referentin Dr. Cornelia Wolfgruber aus München und begrüßte uns herzlich zu dem dreitägigen Seminar.
Zu Beginn der Einheit sollten sich alle Teilnehmer vorstellen und dabei auf Persönliches, Ehrenamtliches sowie eigene Ziele eingehen und zum Schluss Erwartungen an das Seminar nennen. Weiter ging es mit der sogenannten „Gerücht Übung“, bei der ein Teilnehmer sich ein Bild einprägen musste, während die anderen Schüler und Schülerinnen vor dem Seminarraum warteten. Nach dem „Stille Post“-Prinzip wurde das Bild mündlich von Person zu Person weitererzählt, bis der letzte das Gehörte an den Flip-Chart malen musste. Durch diese Übung wurde uns bewusst, wie schnell Gerüchte entstehen, und dass das Gesagte nicht gänzlich erhalten bleibt. Denn, wie Dr. Cornelia Wolfgruber uns erklärte, merken sich Menschen nur einen Bruchteil des Gesprochenen, viel mehr käme es auf das nonverbale Verhalten sowie Gestik und Mimik an.
Anschließend wurden wir ins kalte Wasser geworfen, da wir eine kurze Stegreifrede halten sollten, bei der erst unmittelbar vor Redebeginn das Thema gelost wurde. Alle Teilnehmer hörten gespannt zu und bei der ein oder anderen Rede ging ein Schmunzeln durch die Reihen. Diese Übung zur Verbesserung des Sprechdenkens wurde mit Kameras aufgenommen und später vom Seminar analysiert, um das eigene Auftreten vor Publikum zu sehen und somit auch verbessern zu können.
Anknüpfend daran arbeiteten wir dann auf eine vorbereitete Rede hin, die sich mit den Vor- und Nachteilen des Präsens- bzw. Distanz-Unterrichts beschäftigte. Dabei lernten wir verschiedene Argumentationsformen wie beispielsweise die taktische Argumentation (Einwands-Vorwegnahme, Scheinzustimmung) oder die Plausibilität (Zitate) kennen, die uns helfen sollten, unseren Vortrag überzeugender zu gestalten. Des Weiteren gab uns Frau Dr. Wolfgruber weitere hilfreiche Tipps für den Aufbau einer Rede. Die Rede sollte das Interesse des Publikums wecken, weswegen wir verschiedene Techniken für den Einstieg unserer Rede kennenlernten wie zum Beispiel die Vorspann-Technik, bei der man eine Anekdote erzählt. Der Mittelteil soll nach dem sogenannten „Tell-a-story“-Prinzip aufgebaut werden, bei dem der Referent etwas Persönliches erzählt, das Emotionen weckt und das bestenfalls alle Zuhörer nachvollziehen können. Abschließen kann man einen guten Vortrag mit einem prägnanten Satz oder Appell.
Nach den Seminarzeiten ließen wir die beiden Abende im Schwimmbad oder mit einigen Runden Werwolf und netten Gesprächen ausklingen.
Als Fazit kann gesagt werden, dass es nicht nur drei sehr lehrreiche Tage, sondern auch drei wunderschöne Tage waren, die allen Teilnehmern mit Freude in Erinnerung bleiben werden.
Peter Fleck