Unsere SMV am Kaspar-Zeuß-Gymnasium ist sich einig, dass sie aktiv etwas für den Klima- und Naturschutz unternehmen will. Vor allem mit dem täglichen Einkaufsverhalten kann man viel steuern und ändern. Nicht nur deshalb stand der Weihnachtsbasar unter dem Motto „Nachhaltigkeit“.
Als die drei Schülersprecher Elina Koch (10a), Max Rau (10c) und Diego Diaz Rodriguez (Q11) mit der Schulleiterin Claudia Metzner die Organisation des Weihnachtsbasars besprachen, stand auch die Frage nach einem Motto im Raum. Wie selbstverständlich schlug Diego „Nachhaltigkeit“ als Leitthema vor, das dann die weiteren Planungen bestimmte. Mit im Boot war ab da auch die Umweltbeauftragte unserer Schule Andrea Wittmann. „Ich hatte gleich viele Ideen im Kopf, die man da umsetzen könnte. Ein wichtiges Anliegen der Schülerinnen und Schüler ist seit Längerem bereits ein Second Hand Basar“, erklärt Andrea Wittmann. „Viele kennen sich in der Textilindustrie nicht aus. Dass Berge von alten Kleidungsstücken in der Wüste liegen, weiß kaum jemand. Aber dagegen muss etwas unternommen werden. Fast Fashion ist alles andere als nachhaltig.“
Nach einem Aufruf an die Schulfamilie gebrauchte, aber noch gut erhaltene Kleidung zu spenden, sortierte die AG Weihnachten der SMV zahlreiche T-Shirts, Pullover und Hosen nach Größen. Doch es blieb nicht nur bei Textilien der Schülerinnen und Schüler. Schülersprecherin Elina Koch fragte bei Raphaela Kotschenreuther, der Inhaberin der Boutique „Trendique“ in Kronach und ehemalige KZGlerin, nach Kleiderspenden. „Ich kenne Raphaela aus Besuchen in ihrem Geschäft und von ihren Veranstaltungen in Kronach. Dann hatte Frau Wittmann die Idee, Kronacher Geschäftsleute einzubinden, also habe ich bei ihr nachgefragt, was überhaupt mit Kleidungsstücken passiert, die sie nicht mehr verkaufen kann. Und sie hat gleich zugesichert, uns etwas zu spenden!“
Zusammen mit der Schülerschaft des KZG und der Trendique konnte ein vielfältiges Angebot an Kleidung am Weihnachtsbasar präsentiert werden. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Möglichkeit, noch gut erhaltene Teile für kleines Geld zu erwerben. „Von der Skihose bis zum Sommerkleid war eigentlich alles dabei. Und es waren richtig schöne Teile, die alle noch gut erhalten waren“, zeigte sich Elina begeistert. Kleidung, die nicht verkauft werden konnte, bringen wir der BRK-Kleiderkammer, sodass auch hier noch Bedürftigen geholfen werden kann.
Weitere Angebote des traditionellen Weihnachtsbasars waren in diesem Jahr ein Spielzeugbasar mit gebrauchten Spielen, Puzzles und Büchern oder eine Kaffeebar mit fair produziertem und gehandeltem Kaffee. Auch die Limonadenbar war mit Biolimonade bestückt. Zusätzlich konnten die Besucherinnen und Besucher bei ihrem Bummel durchs bunte Schulhaus alte T-Shirts oder Baumwolltaschen bedrucken und dadurch „upcyclen“ und weiterverwenden. Auch dies war ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, bevor etwas schnell weggeworfen wird, nur weil es nicht mehr gefällt. „Wir haben einen schönen und harmonischen Weihnachtsbasar erlebt“, lobte unsere Schulleiterin Claudia Metzner. „Ich bedanke mich bei allen für ihren Einsatz, vor allem für die Umwelt und das Thema „Nachhaltigkeit“. Dass sich Kinder und Jugendliche für die Natur und deren Zukunft einsetzen, ist großartig.“
Der Erlös des Weihnachtsbasars wird wie jedes Jahr gespendet. Während mit einem kleinen Teil unser Patenkind Juvinal in Timor-Leste unterstützt wird, geht eine Hälfte an die Waldbauernvereinigung Kronach-Rothenkirchen e.V. und eine Hälfte an Survivial International. Die Waldbauernvereinigung unterstützt nicht nur Waldbesitzer im Frankenwald bei ihrer Arbeit, sondern möchte mit dem gespendeten Geld der Schule im neuen Jahr eine Pflanzaktion zur Aufforstung mit den Schülerinnen und Schülern starten. Die Organisation Survival International setzt sich für den Erhalt und Schutz des Amazonas Regenwalds sowie der dort lebenden indigenen Völker ein. „Für die Natur und in diesem Jahr vor allem für den Wald zu spenden, war uns wichtig“, erklärt Max die Spendenziele, „ohne Wald sieht nicht nur unsere Region Frankenwald bald anders aus, sondern auch die ganze Welt wird eine andere sein.“
Beim Thema Wald ist noch ein Projekt zu erwähnen, das das KZG im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit verfolgt. Seit Kurzem hat unser Gymnasium seinen eigenen Schulwald, den es pflegt. In den nächsten Tagen laufen mit einem Förster bereits die ersten Pflanzaktionen von 300 kleinen Stecklingen zur Aufforstung. In Zukunft sorgen sich die Schülerinnen und Schüler auch weiter um „ihren“ Wald und können dort auch Flora und Fauna beobachten. Nachhaltigkeit ist bei uns eben keine Eintagsfliege.
Das Bild zeigt von links nach rechts eine Mitarbeiterin der „Trendique“, unsere erste Schülersprecherin Elina Koch und Umweltbeauftragte am KZG Andrea Wittmann.
Verena Zeuß