Dank der großzügigen Spende von Rolf Hering ist das Kaspar-Zeuß-Gymnasium stolzer Besitzer eines 3-Druckers. Das als mint-freundlich ausgezeichnete Gymnasium ist damit um ein weiteres Mosaiksteinchen in der Förderung von Technikbegeisterung und Technikkompetenz reicher. Der Designer stellte Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften in einer beeindruckenden Einführung die Funktionsweise sowie die Möglichkeiten des neuen 3D-Druckers in der Studiobühne des KZG vor. Zu Beginn der Veranstaltung bedankte sich die Schulleiterin Renate Leive herzlich bei Rolf Hering, der der Schule einen neuen 3D-Drucker spendete. Damit steht den Schülerinnen und Schülern die Technologie der Zukunft zur Verfügung und gerade für den naturwissenschaftlich-technologischen Zweig des Gymnasiums ist das eine große Bereicherung.
Im Anschluss wagte Rolf Hering von Hering´s Büro Design einen Versuch mit dem Publikum in der Studiobühne: Er öffnete erstmals den Karton des 3D-Druckers, den er für die Schule bestellt hat, und führte die Schritte bis zum ersten gedruckten Modell den Zuschauern anschaulich vor.
Als Produktdesigner arbeitet er zum Beispiel für die Glasindustrie oder entwirft medizintechnische Produkte aber auch Gießkannen oder Handyhalterungen. „Die Produkte, die man gestaltet, will man irgendwann auch einmal in der Hand haben“, beschreibt er den Entwicklungsprozess. Früher hat man spätestens jetzt einen „Handwerker“ gebraucht, der in einem subtraktiven Verfahren ein Modell herstellt. Seit 15 Jahren steht in seinem Büro allerdings ein 3D-Drucker, der im additiven Fertigungsverfahren aus dem Nichts etwas entstehen lässt – anders als ein Schreiner, der beispielsweise aus einem Baum ein Brett heraussägt.
Nach dieser kurzen Einführung steigt die Spannung in der Studiobühne: Der Karton wird geöffnet. Während nun mit der tatkräftigen Unterstützung der drei freiwilligen Schüler Janosch, Erik und Zisis der 3D-Drucker zusammengesetzt wird, erklärt Herr Hering viel Wissenswertes zu den Einsatzgebieten und Möglichkeiten der neuen Drucker. Er ist sich sicher: „3D-Druck wird bald das Herstellungsverfahren sein, das Serienproduktion ermöglicht“. Sehr bildlich erklärt er das Vorgehen bei diesem Druckverfahren: „Als Kinder haben wir alle aus Knetmasse Würste gerollt und damit durch Aufeinandersetzen Blumentöpfe oder Vasen hergestellt.“ Ähnlich funktioniert der 3D-Drucker, der beispielsweise „Kunststoff-Würste“ übereinanderlegt und dadurch Formen entstehen lässt.
Allerdings reproduziert er nur Daten, weshalb man mit einem Drucker allein wenig anfangen kann. Man braucht Computerdateien der 3D-Modelle.
Als der Drucker vollständig montiert und eingerichtet ist, geht es an das Erstellen von 3D-Daten. Als Beispiel wird das Logo der Schule, die geflügelte Schlange, als 3D-Modell auf dem Computer erzeugt, das im Anschluss an den Drucker geschickt wird. Dann bewegt sich wie von Geisterhand nach einer kurzen Aufwärmphase der Druckkopf des Druckers. Langsam werden verschiedene Schichten Kunststoff auf das Druckbett gelegt, die nach 21 Minuten das Endergebnis präsentieren: Die erste KZG-Schlange aus dem 3D-Drucker! Nach einer guten Stunde konnte man behaupten, das Experiment vom verpackten Karton zum ersten gedruckten Modell ist geglückt! Vor allem die anwesenden Schüler der 6. Klassen sind beeindruckt.
Es bleibt noch der Appell Rolf Herings: „Nutzt das Gerät so viel wie möglich und nutzt mich und meine Bereitschaft, zu euch zu kommen, euch vieles zu erklären und euch zu unterstützen!“ Nicht nur die anwesenden Lehrkräfte haben schon verschiedene Ideen für den Einsatz des Druckers, wie die Fragen zu geometrischen Modellen beispielsweise zeigen. Für Herrn Hering ist klar, dass mit dem Ausbau der 3D-Drucker auch Serienfertigung möglich wird, so dass sich die Fabrikhallen und Arbeitsplätze in Zukunft verändern werden. „Man kann gar nicht früh genug anfangen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, wenn man auch in unserer Gegend qualifizierte Arbeitnehmer dafür braucht!“
Dieses Thema greift Frau Leive auch in ihren Worten am Schluss auf, als sie sich noch einmal herzlich für das Engagement und die großzügige Spende bei Herrn Hering bedankt. Mit dem 3D-Drucker ist das mint-Werkstatt des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums um eine weitere technische Neuigkeit reicher, so dass Schülerinnen und Schüler experimentieren und forschen können.