Ein Bericht von Julia Ebert –
Ob Hoffnung auf bessere Noten im Fach Französisch, Neugierde auf eine andere Kultur oder einfach nur Lust auf ein Abenteuer: Die Schüler der 9., 10. und 11. Jahrgangsstufe begaben sich aus unterschiedlichen Gründen auf den Weg nach Saint-Brieuc in der Bretagne, um dort eine aufregende, sehr französische Woche zu verbringen.
Gestartet sind wir am Donnerstag, den 01.02.2024 früh morgens um 6 Uhr. Nach einer langen, wenn auch unterhaltsamen Fahrt kamen wir um ca. 16 Uhr in Reims an. Dort bekamen wir eine Stadtführung, die nicht nur sehr interessant war, sondern auch die selbst in der Dunkelheit deutlich erkennbare Schönheit der Stadt im Nordosten von Frankreich zeigte. Die Nacht verbrachten wir in einer Jugendherberge, die zwar nicht das Gelbe vom Ei war, jedoch durchaus ihren Zweck erfüllte. Früh am nächsten Morgen ging es weiter zum eigentlichen Ziel der knapp 1300 km langen Fahrt: Saint-Brieuc, einer Stadt direkt an der Küste der Bretagne und Heimatort der Austauschpartner des KZGs. Dort wurden wir bereits von unseren « correspondants français » erwartet. Mit Umarmungen und teilweise auch Küsschen links und rechts wurden wir herzlich empfangen. Das folgende Wochenende haben die verschiedenen Familien selbst gestaltet. So waren viele Schüler an der Côte de Granit Rose und bestaunten die rosafarbenen Steine, wanderten auf der Île-de-Bréhat, einer Insel in der Nähe der Küste, oder spielten in einer größeren Gruppen Lasertag.
Am Montag durften wir drei Stunden den Unterricht an der französischen Partnerschule, dem Lycée Freyssinet, besuchen. Gerade der französische Spanischunterricht barg hier einige Herausforderungen. Ansonsten fielen uns die vielen Unterschiede zum deutschen Unterricht auf. Nach dem Mittagessen in der Kantine der Schule besuchten wir den viert-wichtigsten Hafen Frankreichs in Port St. Quay-Portrieux, der sich ganz in der Nähe von Saint-Brieuc befindet, und bekamen dort eine Führung. Wusstet ihr, dass es für das Fischen von Jakobsmuscheln strenge Vorschriften gibt? Anschließend kamen wir pünktlich zum Schulende wieder in Saint-Brieuc an.
Am Dienstag gab es dann das absolute Highlight der gesamten Reise: Zusammen mit unseren französischen Partnern erkundeten wir den Mont Saint-Michel und Saint Malo. Beide Orte zeichnen sich durch ihre wunderschönen, alten Gebäude aus und waren zu unserm Glück nicht von Besuchern überflutet.
Am Mittwoch hatten wir die Möglichkeit, Saint-Brieuc mithilfe einer Stadtrallye zu erkunden. Danach bekamen wir eine Führung durch das Museum für Kunst und Geschichte und erfuhren so, was es mit der Fischerei in er Stadt auf sich hatte. Da die französischen Schüler am Mittwoch nur bis Mittag Unterricht haben, endete auch unser Programm um 12 Uhr. Am Nachmittag hatten wir viel Spaß beim Bowling, Shopping oder anderen Aktivitäten, die unsere Partner mit uns unternahmen.
Am Donnerstag ging es dann weiter mit einem Programm, das sich vor allem um das Thema Natur drehte. Bei regnerischem Wetter beobachteten wir die Vogelvielfalt der bretonischen Naturschutzgebiete. Anschließend verbrachten wir ein wenig Zeit in Pléneuf-Val-André, einer kleinen Stadt direkt am Meer. Am Abend fanden wir uns gemeinsam mit unseren Austauschpartnern in der Schule ein, wo uns die Franzosen beibrachten, bretonische Tänze zu tanzen, und wir landestypische Spezialitäten wie die allgegenwärtigen Crêpes probieren konnten.
Am Freitag hatten wir, nachdem wir den Streetart-Parcours in Saint-Brieuc angesehen hatten, noch ein letztes Mal Mittagessen in der Kantine der Schule, bevor es dann um 13 Uhr auf den Heimweg ging. Der verlief leider nicht so reibungslos wie der Rest der Woche, denn unser Bus verlor Kühlwasser. Das hieß für uns 4 Stunden zusätzliche Pause und für die Mittarbeiter des Burger Kings in der Nähe von Caen, bei dem wir die Zeit verbrachten, jede Menge zusätzliche Kunden. Der Rest der Fahrt verlief zum Glück ohne weitere Probleme und am Samstag kamen wir zwar mit deutlicher Verspätung, jedoch gesund und glücklich in Kronach an.
An sich war die Woche wunderschön. Wir hatten jede Menge Spaß und haben viel gelernt. Nur Baguette haben wir wohl für die nächsten Wochen genug gehabt. Und wer weiß, vielleicht findet der nächste Urlaub von manchen in der Bretagne statt?
Julia Ebert, 10b