An unserem Kaspar-Zeuß-Gymnasium wurde die bösartigste Hexe gesucht. „Veranstaltet“ wurde das Casting der etwas anderen Art von unserer Theater-AG der sechsten Jahrgangsstufe. Das begeisterte Publikum der drei Theaterabende sparte nicht mit Applaus.
Boshaft soll sie sein, heimtückisch und alle anderen an Zauberkraft überlegen – Castings eines neuen Superstars, besonderen Talents oder Topmodells bei der guten Heidi Klum waren gestern. Die Casting-Show „BWE“, Abkürzung für „best witch ever“, sucht die fabelhafteste – sprich fieseste, erbärmlichste und unanständigste – Hexe aller Zeiten. Um den begehrten Titel kämpften am Kaspar-Zeuß-Gymnasium an drei Abenden von Mittwoch bis Freitag eine Reihe an sensationellen Kandidatinnen, denen hierfür alle Mittel recht waren.
Eine noch größere, noch bessere, noch tollere Casting-Show als alles bisher Dagewesene, kündigte die Moderatorin Paula dem gespannten Publikum an. Entsprechend groß waren die Erwartungen, als die Hexen Glenda, Pervita, Saphyra sowie Daphne mit ihrer schwarzen Katze und Viola mit ihrer kleinen Fledermaus die Studiobühne betraten, um einen Einblick in ihre magischen Künste zu geben. Überzeugen wollten sie damit nicht nur das Publikum vor der Bühne, sondern vor allem auch die „reizende“ Jury, bestehend aus der Zauberin Rasputin Runkelbein, der Hexe Thekla Tunichtgut sowie Oberhexe Askania Absurdistan, die sich mit Boshaftigkeiten und Beleidigungen untereinander aber auch in Richtung der Kandidatinnen förmlich übertrafen. Als dann auch noch die Moderations-Assistentin Cindy kurzfristig ausfällt, wundert es niemanden mehr, dass sich die Show nicht wie geplant entwickelt…
Niemand hätte aber wohl damit gerechnet, dass es jemanden gibt, der viel böser, gemeiner und hinterhältiger ist als die Hexen: Zwei Saboteurinnen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jede Form von Casting-Show zu verhindern, da diese nur mit billigen Tricks und Herabwürdigung die Aufmerksamkeit des Fernsehpublikums erheischten. Teilnehmerinnen oder auch Teilnehmer würden erst, so ihre eindringliche Botschaft, mit falschen Versprechungen und dummen Tricks angelockt, um dann auf verlogen scheinheilige Art bloßgestellt und vorgeführt zu werden.
Eine auf Streichholzgröße klein geschrumpfte Jury oder ein Frosch, der in einen Prinzen verwandelt wird – Dass das kurzweilige, sehr unterhaltsame Theaterstück „best wich ever“ neben jede Menge schwarze Magie, auch viel Humor zu bieten hatte, war insbesondere den toll aufspielenden Schauspieltalenten zu verdanken. Unter Regie von Julia Sand erlebte das Premieren-Publikum eine agile Truppe voller Spielfreude, die glänzend in ihren jeweiligen Rollen aufging und sich den Streitereien, Zankgesprächen und Intrigen mit offensichtlich großem Vergnügen hingab. Für alle Darsteller gab es am Ende des spannend-magischen Theaterabends dann auch mehr als verdienten großen Beifall für ihr herzerfrischendes Spiel.
Sehr stolz auf die Leistung und das Engagement aller Mitwirkenden sowie Helfer vor und hinter der Bühne wie auch der Regisseurin zeigte sich unsere Direktorin Claudia Metzner, die allen – namens der gesamten Schulfamilie – ihren herzlichsten Dank aussprach. Gemeinsam feierte man am Mittwoch den Premieren-Erfolg des Stücks, das auch noch an den beiden folgenden Tagen beste Theater-Unterhaltung bot und für viele Lacher gut war.
Heike Schülein