Am Wochenende wurde an unserem KZG wieder Theater gespielt. Mit dem Stück „Schriftlich, in dreifacher Ausfertigung“ um einen nicht ganz alltäglichen Ehestart wurde es heiter-kriminell.
Ein frisch vermähltes Ehepaar ist nach einer anstrengenden Hochzeitsnacht eigentlich schon auf dem Sprung in die Flitterwochen, als eine Tante mitsamt der Cousine der Braut überraschend zu Besuch auftauchen. Ein Techniker und eine Hausmeisterin, die immer wieder in der Wohnung erscheinen, lassen die Verliebten auch nicht zur Ruhe kommen. Es verschwinden immer wieder Hochzeitsgeschenke und tauchen unverhofft wieder auf, so dass bald jeder jeden verdächtigt, die wertvollen Familienerbstücke gestohlen zu haben…
„Seit unserer Verlobung vor zwei Wochen freue ich mich schon auf die Flitterwochen mit dir“, schmachtet die Jung-Vermählte Eva-Maria (Luisa Sommerfeld). Doch aus dem heißersehnten Urlaub mit ihrem frisch Angetrauten Rainer-Maria (Ben Müller) ins verschwiegene Alpental wird nichts; geht es doch – während das Reisegepäck bereits im Flur steht – in beider Wohnung bald zu wie im Taubenschlag. Dann verschwinden auch noch teure Hochzeitsgeschenke – und das, obwohl der Bräutigam ja Verkehrspolizist ist – Mit der rasant-turbulenten Kriminalkomödie „Schriftlich, in dreifacher Ausfertigung“ von Dieter Perlowski brachten – unter schwungvoller Regie von Julia Knauer – Siebt- und Zehntklässler einen echten Knaller auf die Studiobühne des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums.
Zunächst lässt ein zwielichtiger Telefon-Techniker (Sarah Ellner) das Hochzeitsgeschenk von Rainer-Marias Mutter – einen Kerzenständer und eine goldene Uhr – mitgehen. Kurze Zeit darauf erscheint dann auch noch Eva-Marias Erbtante Amalie (Fabiana Schneider) – eine stinkreiche Antiquitätenhändlerin, mit ihrer forschen Tochter Florentine (Angelina Plitzner), die sich sogleich an den attraktiven Hausherrn in seiner schmucken Polizei-Uniform heranmacht. Für zusätzliche Verwirrung in der häuslichen Idylle der Meisners sorgen die resolute Hausmeisterin mit Haaren auf den Zähnen, Frau Kalubke (Macy Emonfomwan), sowie Tante Amalies hübsche Angestellte, Frau Müller (Mylène Kerriel), die von der jungen Braut verdächtigt wird, ein Techtelmechtel mit ihrem Ehemann zu haben.
Das Chaos ist perfekt, als die Erbtante und Florentine am nächsten Tag freudestrahlend ihr Hochzeitsgeschenk überreichen: den gestohlenen Kerzenständer und die gestohlene Uhr. Wieder erscheint der Techniker und bringt diesmal einen Fernseher. Kaum alleine im Zimmer, steckt er die Familienerbstücke abermals ein und verschwindet wieder. Als der erneute Diebstahl auffällt, wird Florentine zur Schuldigen erklärt. Sie wird von Rainer-Maria im Schlaf überwältigt und mit Wäscheleine gefesselt und anschließend einem scharfen, aber ergebnislosen Verhör unterzogen. Als der Trickdieb, dieses Mal als Stromableser verkleidet, abermals erscheint, wird die Hausherrin misstrauisch. Mit weiblicher List und Tücke gelingt es ihr, ihn der Diebstähle zu überführen.
Der Ablauf ist rasant; eine Szene jagt die andere, dazu noch eine bombige Stimmung und freche Texte – Zweifellos war die kurzweilige Komödie die ideale Vorlage für einen lustigen Theaterabend. Aber es war doch die durchwegs herzerfrischend aufspielende Darsteller-Riege, die dem Stück erst so richtig Leben einhauchte. Die vielen Gäste hatten dann auch ihre helle Freude an den vielen Verwicklungen, Verstrickungen und Verwechslungen und bedachten die ganz in ihren Rollen aufgehenden Akteure schon während des Stückes mit Szenenapplaus. Entsprechend stolz auf ihr tolles Ensemble zeigte sich die Regisseurin Julia Knauer, zumal man kurzfristig den Ausfall zweier Schauspieler zu verkraften hatte und daher auch Rollen gestrichen bzw. die Handlungsstränge angepasst werden mussten.
Am Ende gab es viel Applaus des begeisterten Publikums. Gemeinsam mit den Darstellern feierte man am Freitag den Premieren-Erfolg des Stücks, das auch noch an den beiden folgenden Tagen beste Theater-Unterhaltung bot und für so manchen Lacher gut war.
Bilder: Mit der turbulenten Kriminalkomödie „Schriftlich, in dreifacher Ausfertigung“ gelang Schülerinnen und Schülern der 7. und 10. Jahrgangsstufe ein frecher Theater-Spaß.
Heike Schülein